Yemima, Strand, baden und so
Heute Mittag kam Yemima, Bernd's Patenkind, uns besuchen. Yemima studiert in Bali Englisch für's Lehramt.
Bernd hat sie schon betreut, da wohnte sie noch in einem Kinderheim und war gerade erst einmal 10 Jahre alt. Heute unterstützt er sie in Eigeninitiative beim Studium weiter, da die deutsche Kindernothilfe sämtliche Unterstützung streicht, sobald das Kind einen Schulabschluss erreicht hat.
Wie soll ein Kind das schaffen, das bisher nur in einem Kinderheim rund herum versorgt wird und dann von einem Tag auf den anderen auf eigenen Füßen stehen soll? Studieren kostet Geld und einen Job als Studentin muss man erst einmal finden. Yemima hat einen Job in einem Copy-Shop, wo sie sich den Lebensunterhalt mit verdient. Aber so Dinge wie ein Laptop oder ein Smartphone, die kauft Bernd ihr. Oder wenn sie einmal zum Arzt muss, das Geld hierfür bezahlt auch der Bernd.
Überhaupt alles, was sie fürs Studium braucht, das bezahlt ihr der Bernd.
Ich finde in Deutschland sollte es noch mehr so Bernd's geben. So eine Unterstützung für einen Menschen kostet im Schnitt nur ca. 50 Euronen.
Auf den Klo's hängen ziemlich viele Bilder. Die Klo-Kultur ist zwar ein völlig andere, als wie bei uns, hier sind zum Beispiel oft die Männer und Damen Toiletten nicht getrennt. Klobürsten gibt es hier auch nicht, dafür dient so eine Art Brause, mit der man dann in die Schüssel sprühen kann.
Als ich zum Strand ging, habe ich auf der Straße eine Art Kanaldeckel entdeckt, der mich an unsere Telekom erinnert. Wer weiß, vielleicht ist ja tatsächlich unsere Telekom dahinter?
Heute habe ich eine Strand-Promenade entdeckt, hier reiht sich eine Kaffee-Bude und ein Restaurant an das andere, oder Verkaufsschuppen, die allerlei anbieten - und alles mit Ausblick aufs Meer!
Ich war die Strandpromenade so etwa 6 Kilometer entlang gelaufen ehe ich endlich mal einen Konsumfreien Strand entdeckte. Hier ging ich dann ins Meer baden.
Ich beobachtete ein paar Arbeiter, die den Strand vom Müll befreiten: Sie gruben tiefe Löcher und warfen dort den Müll hinein.
Ich war echt froh, diese Konsum-Meile verlassen zu haben. Bisher gab es kaum ein ruhiges Strand-Plätzchen – nur Kaffees & Restaurants. Da war kein Platz für mich zum Baden! Aber jetzt! Jetzt habe ich ein schönes einsames Plätzchen gefunden.
Da ich alleine war hatte ich ein kleines Problem mit meinen Wertsachen, iPhone, Brustbeutel mit Geld, Kamera (Bernd hat ja keine Lust mehr zu gehen und so bin ich immer alleine am Strand).
Die Kamera war kein Problem, da sie wasserdicht ist kann ich sie zum Schwimmen mitnehmen. Dann hatte ich eine Plastiktüte aus meiner Hosentasche gezogen und hatte die Lösung!! Das iPhone und den Brustbeutel verpackte ich in die Plastiktüte und verbuddelte iPhone und Brustbeutel anschließend im Strandsand. Wenn mich jetzt jemand beklauen will, dann hat er höchstens meine Rucksack, das iPhone und der Brustbeutel liegen irgendwo am Strand vergraben.
Was soll ich sagen, es war einfach herrlich, das Baden in fast 30°C warmen Meerwasser. Dann lernte ich beim Baden noch eine junge Serbin kennen, die schon seit 6 Jahren hier „unten“ lebt. Sie übersetzt Texte vom serbischen ins Englische und umgekehrt. Ihr Arbeitgeber ist online erreichbar und offensichtlich verdient sie genug, um hier leben zu können. Sie arbeitet quasi „im Internet“, herrlich.